Mehr Jobs durch Digitalisierung

Leipzig, 31.05.2018 – Die Digitalisierung revolutioniert so einiges, wie auch den Arbeitsmarkt. Viele Prozesse können durch Maschinen und Computer automatisiert werden, was einerseits ein Risiko darstellen kann, darüber hinaus jedoch auch große Chancen birgt, neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Zu der Entwicklung des Arbeitsmarktes durch die Digitalisierung liegen unterschiedliche Prognosen vor. Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) hat hierzu mehrere Studien durchgeführt und kommt zu den Ergebnissen, dass sich durch den Einsatz neuer Technologien die Hälfte der Jobs in den 32 untersuchten Staaten verändern wird. 14 Prozent der Jobs (was 66 Millionen Arbeitsnehmer betrifft) stehen laut der Untersuchung unter einem hohen Automatisierungsrisiko – dem Risiko durch eine Maschine ersetzt zu werden. Weitere Ergebnisse zeigen jedoch auch, dass die Automatisierung bei Weitem nicht nur Arbeitslosigkeit verursacht, sondern vor allem eine Veränderung der Beschäftigungsstruktur.

Automatisierungsrisiko?

Laut der OECD steht folgendes fest: Je geringer die Qualifikation und die damit einhergehenden Anforderungen, desto höher ist das Risiko, dass die Stelle durch eine Maschine automatisiert wird. Dem gegenüber stehen Berufe, bei denen sozialen Fähigkeiten abverlangt werden, wie Lehrberufe oder Berufe im Gesundheitsbereich. Zumindest in Deutschland sind diese Jobs als gesichert gegen eine Automatisierung einzuschätzen – Computer können noch lange nicht diese Prozesse ersetzen.

Digitalisierung schafft neue Arbeitsplätze

Wichtig ist es, in diesem Kontext zu beachten, dass die Automatisierung von Arbeitsplätzen nicht direkt auf höhere Arbeitslosigkeit schließen lässt. Die Digitalisierung und neue Techniken schaffen neue Arbeiten und erweitern bestimmte Bereiche. Zentrale Ergebnisse liefert hierzu das Projekt „Digitalisierung und die Zukunft der Arbeit“, das vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurde. Die Ergebnisse zeigen, wie sich die Gesamtbeschäftigung, sowie die Arbeitslosigkeit im Zusammenhang mit der Digitalisierung in Deutschland entwickeln wird. Fest steht, dass rund die Hälfte der deutschen Betriebe bereits Industrie 4.0-Technologien benutzt – digitale Technologien liegen im Trend. Bisher schafft die digitale Transformation, obwohl sie arbeitssparend wirkt, mehr neue Stellen, als sie ersetzt. Routinetätigkeiten verlieren an Bedeutung – analytische Berufe wie Softwareentwicklung und Programmierung gewinnen an Zuwachs.

Wandel ist große Herausforderung

Die einen nennen es Automatisierungsrisiko, andere eine Herausforderung, mit Chance auf neue Arbeitsplätze. Diese Schere zeigt die große Verunsicherung, die die Digitalisierung in der Gesellschaft sowie in der Forschung vermittelt. Abhilfe leistet eine gezielte Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt der Zukunft, sowie die Mobilität der Arbeitskräfte zwischen Berufen und Sektoren. Fest steht, dass sich die Gegebenheiten ändern – versucht man sich jedoch mit den modernen Entwicklungen auseinanderzusetzen, können diese zu einer großen Chance für den Arbeitsmarkt werden. Für die Zukunft der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft ist auch die Politik gefordert.

Grundlage für diesen Beitrag sind folgende Artikel: Grittmann, Idw – Informationsdienst Wissenschaft;Kaufmann, Mitteldeutsche Zeitung

Published On: Mai 31, 2018Categories: NewsTags: , ,

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